Die Karawane.

ist ein Projekt des Zentralwerk e.V. in Kooperation mit dem Peißnitzhaus Hall/Saale

artistic direction: Elisabeth Wulff-Werthner / Barbara Lubich
workshop Peißnitzhaus: Elisabeth Wulff-Werthner / Barbara Lubich
concept Stadtcafé: Elisabeth Wulff-Werthner
at: Peißnzitzhaus Halle/Saale, Zentralwerk Dresden
date: June – September 2019
organigram: Dirk Lange
documentation: Barbara Lubich
photo: Barbara Lubich
support: Kulturstiftung des Bundes im Fonds Neue Länder

Das Projekt Die Karawane. stellte den Austausch zwischen den Kooperationspartnern Zentralwerk e.V. (Dresden) und Peißnitzhaus (Halle/Saale) in den Fokus. Der Wissenstransfer sollte über die gemeinsame Arbeit an zwei öffentlichen Veranstaltungen ermöglicht werden. Inhaltlicher Ausgangspunkt war das Thema des Organisationsmanagements.

Beide Institutionen, das Peißnitzhaus in Halle sowie das Zentralwerk in Dresden, bestehen aus einer Genossenschaft, einem Verein und haben als einer ihrer Aufgaben die Sanierung eines Denkmals und die kulturelle Nutzung dieses. Beide Institutionen durchliefen in den letzten Jahren Prozesse des Wachstums und müssen nun Strategien entwickeln, wie sie mit der neuen Größe langfristig und nachhaltig arbeiten und bestehen können. Beide Institutionen durchliefen zur Zeit des Projektes ein externes Coaching, um diesen Anforderungen gerecht zu werden und eine Umstrukturierung des Managements einzuleiten.

Der Zentralwerk e.V. hatte bereits das Projekt Die Oase. zur Umstrukturierung gestartet, das sich der Aufgabe stellte, Methoden zu entwickeln und weiterzugeben, die die Freiheit unabhängiger Kulturinitiativen und -institutionen erhalten und dauerhaft stärken.

Phase A: Austausch von Zentralwerk e.V. und Peißnitzhaus untereinander

Die Karawane baute auf die Ergebnisse des Projekts Die Oase. (2018) auf, bei dem das Zentralwerk ein Coaching mit der Agentur Olivearte durchlaufen hat, das zum besseren Verständnis der eigenen Struktur und zur Entwicklung neuer Strategien beitrug.

Vor diesem Hintergrund konnten der Verein mit dem Peißnitzhaus in Austausch treten. Es wurde festgestellt, dass beide Institutionen jeweils unter unterschiedlichen Aspekte der eigenen Organisation weiterarbeiten müssen: das Peißnitzhaus brauchte Input für die Erneuerung ihres künstlerischen Profils und der Zentralwerk e.V. brauchte weiteres Know-How für die Organisationsentwicklung. Barbara Lubich und Elisabeh Wulff-Werthner lernten die Struktur des Peißnitzhaus genauer kennen und ließen sich im Rahmen des Karawane-Projekts davon inspirieren.

Im Rahmen der Karawane gestaltete der Zentralwerk e.V. ein Organigramm, das die aktuell zu realisierende Struktur des Zentralwerk transparent macht. Dank des Organigramms lässt sich die Struktur im Bewusstsein der Zentralwerker außerdem verankern.

Barbara Lubich und Elisabeth Wulff-Werthner wurden dazu eingeladen, einen Workshop in Halle durchzuführen, in dem es explizit um die Einbeziehung von Künstlern ging. Dem Peißnitzhaus wurde die Idee eines Künstlercafés gegeben, bei dem Künstler eingeladen werden, um sie als Spielort und Organisation kennenzulernen. Nach dem ersten Workshop wurde ein weiteres öffentliches Künstlercafé vorgeschlagen: Die Künstler sollten als Gastgeber im Peißnitzhaus auftreten dürfen und in Begegnung mit der Bevölkerung „ihren Platz“ im Peißnitzhaus finden.

Phase B: Vorbereitung und Durchführung des Zentralwerk Stadtcafé

Das Karawane Stadtcafé lud die Besucher*innen des Zentralwerks ein, gemeinsam mit den Zentralwerker*innen spielerisch über die strukturelle Entwicklung des Ortes zu sprechen, eigene Wünsche und Ideen, die sie mit dem Zentralwerk verbinden, direkt mit einzubringen und zu diskutieren.

Die Einladung lautete:
Wie weiter mit dem Gebäudeareal? Zentralwerk Wohnende und Arbeitende kennenlernen und spielerisch die Zukunft des ZENTRALWERKs weiterspinnen.

Das Spiel wurde in verschiedenen Sessions unter Einbeziehung von weiteren Vereins- und eG-Mitgliedern vorbereitet und fand schließlich zwischen 15-17 Uhr am 08.09.2019 im Foyer des Saalgebäudes statt. Die Spielanleitung übernahm Elisabeth Wulff-Werthner.

Die Besucher wurden zu Mitgestalter*Innen der Zukunft eines fiktiven Kulturzentrums gemacht, indem sie anhand von konkreten Aufgabenstellungen mögliche Szenarien entwickeln konnten. Das Spiel begann mit einer Beschreibung von drei verschiedenen fiktiven, aber stark an der Realität orientierten Kulturzentren, die jeweils bestimmte Gemeinsamkeiten mit dem Zentralwerk aufwiesen.
Inhalte und Fragestellungen von Right Within the City (ein Projekt des Zentralwerk e.V.) flossen in die Vorbereitung des Nachbarschaftscafés ein, bei dem Wünsche für die zukünftige Nutzung des Zentralwerk-Geländes breit gesammelt wurden.