Mai bis Oktober 2022
Die Reihe „schichten und biegen“ wurde der Forschung nach dem Eigenklang eines Raumes gewidment. Ein leerer Ballsaal, eine Kreuzung in der Rush Hour, ein Park an einem lauen Frühlingsabend oder ein Hühnerstall. Ein Raum, ein Puls, eine Tonfolge, Bewegungen. In Form von 10 Kompositionsskizzen enstanden Miniaturen für Tonband, Flöten, Video und Bewegung, die die vorhandene Realiät verdoppeln, schichten und biegen. Jede Miniatur widmet sich einem anderen Raum. Innen- wie Außenräume haben einen sich durch Mensch, Tageszeit und Natur verändernden Eigenklang. Ich stellte mir die Aufgabe den sich aufzwingenden Puls, eine begrenzte Tonfolge und zum Raum gehörige Bewegungen zu suchen.
Mit meinem Antrag schichten und biegen wurde ich vom Musikfonds e.V. für ein 6-monatiges Stipendium ausgewählt.
Dank der zusätzlichen Fördermittel aus Neustart Kultur wurden 905 Stipendien an Künstlerinnen und Künstler der aktuellen Musikszene vergeben um Ideen für Musik in der Zeit während und nach der durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen zu entwickeln. Das können beispielsweise Recherchearbeiten sein, Konzepte für Musik sowohl im digitalen als auch im öffentlichen Raum, Kompositionsvorhaben ebenso wie Vorhaben zur Weiterentwicklung der individuellen Klangsprache sowie zur Produktion von medialen Inhalten.
schichten und biegen ist eine kompositorische Forschungsreihe in Form von 10 Modulen. Jedes Modul beschäftigt sich mit der Suche nach dem Eigenklang eines Raumes. Ein leerer Ballsaal, eine Kreuzung in der Rush Hour, ein Park an einem lauen Frühlingsabend oder ein schneebedeckter Wald. Ein Raum, ein Puls, eine Tonfolge, Bewegungen.
In den kurzen Kompositionen für Tonband, Flöten, Video und Bewegung wird die vorhandene Realität verdoppelt, geschichtet und gebogen.
Auch ästhetisch sticht ein Übereinanderschichten und Überlappen von unterschiedlichen Sparten und Genres hervor. Das Ziel ist die Irritation des Publikums durch ungewohnte Klangwelten, durch die Auflösung von klassischen Bühnensituationen, durch einen Clash der Kulturen. Die Themen sind ortsspezifisch, exzentrisch, schillernd.
Von 2007 bis 2012 arbeitete Elisabeth Wulff-Werthner als freie Regie- und Produktionsassistentin und Produktionsleiterin in Musiktheaterinszenierungen, zeitgenössischen Opern und Tanztheaterproduktionen. Sie war – unter anderem -für Helmut Oehring, Helena Mendoza-Lopez, Das Himmelfahrt Commando, The Forsythe Company, Constanza Makras und Annette Jahns tätig.