Das Zentralwerk ist ein Gebäudekomplex auf der Riesaer Straße 32 in Dresden Pieschen, der von der Zentralwerk Kultur- und Wohngenossenschaft Dresden eG saniert und betrieben wird. Die Genossenschaft hat ein Erbbaurecht für 99 Jahre mit der Stiftung trias, die der Eigentümer des Geländes ist.
Das Zentralwerk verbindet Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur auf einem Gelände. In einer ehemaligen Waffenfabrik im Dresdner Stadtteil Pieschen entstand zu einem Drittel Raum für Wohnen und zu zwei Dritteln Raum für Ateliers, Gewerbe, Ausstellungsflächen und Kunstproduktion. Die Überlagerung der Bereiche ist der zentrale Bestandteil des Projekts: Privates und Profession, Kunst und Alltag werden vereint. Damit das entstandene Netzwerk weiter wachsen kann, bietet die Genossenschaft die Mietflächen nicht profitorientiert, sondern kostendeckend an und sorgt für eine Beständigkeit, die für frei gestaltete Räume in einer aufstrebenden Stadt immer seltener wird.
Auf der Basis einer gewachsenen Gemeinschaft um den Kulturverein friedrichstadtZentral e.V. wurde bezahlbarer Raum für selbstbestimmtes Leben und Schaffen im Zentralwerk etabliert. Der heutige Zentralwerk e.V. besteht seit seiner Gründung 2005 aus einer heterogenen Gruppe von Kulturschaffenden, der in seinem Selbstverständnis als kultureller Arm der Genossenschaft die Hauptwirkungsstätte im Saalgebäude des Zentralwerks hat.
KünstlerInnen, GeisteswissenschaftlerInnen, ArchitektInnen und Handwerker sammeln sich hier an einem Ort, der hauptsächlich aus Schnittstellen besteht. Verschiedene Disziplinen und verschiedene Altersgruppen gestalten ihr Lebens- und Arbeitsumfeld zusammen; Austausch, Heterogenität und Kooperation machen den Alltag aus. Dadurch entsteht ein dauerhafter Diskurs, der die Schnittstellen auf dem Gelände auch nach außen trägt: Die frei verfügbare Fläche eines alten Ballsaals wird zur Plattform der Kulturproduktion und der Begegnung mit Interessierten. Ein internationales Artist-in-Residence-Programm öffnet den Kreis über die Stadt hinaus. Es geht um ein anregendes Kulturfeld, das sich auf Begegnungen und Reibungen einlässt.
Die Mitglieder des Vereins setzen angesichts der Vielfalt der professionellen Profile ihr künstlerisches Potenzial in die Realisierung interdisziplinärer Projekte. In Anlehnung an die Historie des Ortes als Fabrik ist das Selbstverständnis des Vereins das einer Kulturwerkstatt, geprägt durch die enge und regelmäßige Zusammenarbeit der Mitglieder und aufbauend auf Vernetzung und Austausch.